AgiProbot – Autonome Demontage
Das Projekt AgiProbot beschäftigt sich mit der automatisierten Demontage gebrauchter Produkte. Ziel des fünfjährigen Forschungsvorhabens, das durch die Carl-Zeiss-Stiftung gefördert wird, ist es, robotische Systeme zu befähigen, unbekannte Produkte selbstständig zu demontieren. Damit diese Herausforderung gelingen kann, arbeitet ein interdisziplinäres Team aus den Fachrichtungen Maschinenbau, Elektrotechnik, Logistik, Arbeitswissenschaften und Informatik zusammen. Große Forschungsthemen sind die Identifikation und optische Befundung der gebrauchten Produkte sowie das Ableiten von Aussagen zur Funktionsfähigkeit auf Basis von Bild- und 3D-Daten. Eine weitere Herausforderung besteht darin, Demontageabläufe zu ermitteln. Hierzu wurde ein umfangreicher Versuchsaufbau geschaffen, der automatisiert die Aktivitäten, verwendeten Werkzeuge, Posen und sogar die Blickbewegungen des Menschen bei der Demontage ermittelt und in eine abstrahierte Darstellung überführt, die auch von robotischen Systemen genutzt werden kann. Für die automatisierte Demontage kommen kollaborative Roboter zum Einsatz, die mit Hilfe der Mensch-Beobachtungen und virtueller Trainingsdaten gelernt haben, Fügeverbindungen zu lösen und Bauteile zu demontieren. Die gesamte Demontagefabrik folgt einem Baukastenprinzip, das eine nahezu stufenlose und unterbrechungsfreie Rekonfiguration der Betriebsmittel erlaubt. Dies ist die Basis für eine echtzeitnahe Steuerung und den freien Materialfluss mittels fahrerlosem Transportsystem. Die Forschungsergebnisse werden fortlaufend am Beispiel gebrauchter Anlasser erprobt und können methodisch auf zukünftige Remanufacturing-Produkte, wie beispielsweise Batteriemodule, übertragen werden.
Weitere Informationen: Agiprobot.de