Best Paper Award für KitkAdd
Die additive Fertigung ermöglicht nicht nur individualisierte Produkte, sie kann auch mehrere Funktionen in einem einzigen Bauteil integrieren. Doch nicht immer ist es möglich, dieses Verfahren anzuwenden: „Manchmal sind etablierte Techniken wie Zerspanen oder Gießen wirtschaftlicher oder es ist technisch einfach nicht möglich, additiv zu fertigen“, erklärt Alexander Jacob, wissenschaftlicher Mitarbeiter am wbk Institut für Produktionstechnik.
Wie Unternehmen den effizienten Einsatz additiver Fertigungsverfahren für ihre Produktion planen können, untersucht das wbk im Projekt KitKadd: „Wir entwickeln eine Methode, mit der Unternehmen für jedes Bauteil überprüfen können, welche Fertigungstechnologien sich am besten eignen, um es mit den erforderlichen Eigenschaften wirtschaftlich herzustellen“, so Jacob. Mit einem innovativen Ultraschallmessprinzip kann die Qualität bereits während der Fertigung gesichert werden. Eine ganzheitliche Bewertung zeigt schließlich die technisch umsetzbaren und wirtschaftlichen Technologieketten. Diese kombinieren additive und etablierte Fertigungstechnologien.
Um die Methode umzusetzen, bilden die Ingenieure die Parameter der einzelnen Bauteile sowie mögliche Fertigungstechnologien in virtuellen Modellen ab. Diese können sie dann zu Technologieketten kombinieren, verschiedene Produktionseinstellungen ausprobieren und Vor- und Nachteile sowie Auswirkungen von Fertigungsprozessen erproben. Das wbk arbeitet in KitkAdd mit Siemens, Eisenhuth, H&H, GKN, John Deere GmbH & Co. KG, Primeparts und DMRC/KAt zusammen.
Alexander Jacob hat den Ansatz von KitkAdd zum Technologiemanagement in seinem Paper „Planning, Evaluation and Optimization of Product Design and Manufacturing Technology Chains for New Product and Production Technologies on the Example of Additive Manufacturing“ beschrieben. Die Internationale Akademie für Produktionstechnik (CIRP) hat ihn hierfür auf der diesjährigen „CIRP Design Conference“ Anfang Juli mit dem Best Paper Award ausgezeichnet. Bei der Konferenz in Nantes, Frankreich, stellten internationale Wissenschaftler über 3 Tage ca. 80 Veröffentlichungen zum Thema „Design für intelligente Produkte, Prozesse und Organisation“ vor. Der Artikel kann hier abgerufen werden.