Taumelfräsen
Aufgrund höchster mechanischer Eigenschaften bei vergleichsweise geringem Gewicht sind endlosfaserverstärkte Kunststoffverbunde weit in Leichtbauanwendungen verbreitet. Bau¬teile können mithilfe eines gerichteten Lagen¬aufbaus ideal an die auftretenden Belastungen angepasst werden. Die zerspanende Nachbearbeitung durch Strukturbohrungen oder Besäumen ist aufgrund der Abrasivität der Fasern und Bauteilschädigungen, wie das Ablösen einzelner Schichten (Delamination), herausfordernd. Das entwickelte 5-Achs-Taumelfräsen ermöglicht es, Bauteilkräfte in das Innere zu lenken, sodass die Decklagen des Faserverbundes nach innen abgestützt sind und Delamination vermieden wird. Die Weiterentwicklung zum konischen Taumelfräsen ermöglicht durch eine optimierte Werkzeuggeometrie zusammen mit angepasster Prozessstrategie die Paarung der Vorteile der mehrachsigen Prozessstrategie mit einer konkurrenzfähigen Fertigungszeit. Zusätzlich können mit einem Werkzeug verschieden Bohrungsgrößen hergestellt werden. Deshalb wurde ein DFG-Transferprojekt ins Leben gerufen, um die Forschungsergebnisse des Taumelfräsens in die Praxis zu führen. Die Kooperation zwischen wbk Institut für Produktionstechnik, GraGus CNC-Technik und der Gühring KG macht es möglich, das Wissen für die Werkzeug¬herstellung mit forschungsseitig generiertem Grundlagenwissen zu kombinieren. Dies ermöglicht es, neuartige konische Taumelwerkzeuge in enger Kombination von Simulation, Auslegung, Herstellung und Erprobung zu entwickeln. Durch dieses wissenschaftliche Vorgehen besteht darüber hinaus das Potenzial, im Transferprojekt Erkenntnisse zu gewinnen, die die Entwicklung neuer Bearbeitungsstrategien für die Zerspanung von faserverstärkten Kunststoffen sowie die notwendigen Werkzeuggeometrien voranbringen.
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